Direkt zum Hauptbereich

Neustart

So geht das ja nicht weiter in diesem Jahr mit mir und meiner Lauferei..... Da war ich im letzten Jahr - wo ich gerade angefangen hatte - 'ne ganze Ecke disziplinierter.
Ja, klar: Gründe gibt es in diesem Jahr genug für mein ewiges Gedrücke um das regelmäßige Laufen - viel Arbeit, ständig unterwegs, der Umzug, neue Gegend, noch unsichere Laufgegend, im warmen Sommer bin ich schon letztes Jahr nicht so viel und nicht so gerne gelaufen und nicht zuletzt jetzt die blöde Borreliose-Infektion!
Aber so soll und darf das nicht weitergehen!!! Das schleicht sich dann ein und eh ich mich versehe, bin ich wieder der alten Lethargie verfallen. Neenee, da kenn' ich mich zu gut! Auch die Gedanken diesen Blog aufzulösen, weil ich in letzter Zeit gar keine Lust mehr hatte, regelmäßig zu schreiben sind ad acta gelegt, denn scheinbar brauche ich eben doch noch die 'Kontrolle' und den 'Druck' durch den öffentlichen Blog von außen!
Deshalb heute morgen: Neustart! Wieder Regelmäßigkeit reinkriegen, nicht mehr hadern, dass ich hier noch nicht die (für mich) 'richtige' Laufstrecke gefunden habe, dass in Berlin alles schöner war.... Das Leben leben jetzt! SO!
Da ging es also um 8:30 Uhr los und eine trübe graue Glocke schwebte über mir, bereits nach den ersten paar Schritten wünschte ich mir, dass die trübe graue Glocke gleich auf mich niederregnen würde, denn es war ziemlich drückend, hohe Luftfeuchtigkeit! Dachte schon gar nicht, dass das noch schlimmer werden könnte, aber als ich unten an der Kiellinie die Förde entlang lief - direkt am Wasser - fühlte es sich fast so an als würde ich im Wasser laufen - was die Feuchte in der Luft angeht - so erfrischend wie im Wasser war es leider nicht...
Quälen tue ich mich immer noch mit dem Aufstieg dann nachher zurück von der Meereslinie auf den Hügel auf dem ich nun wohne - für alle anderen, insbesondere süddeutschen Leser, wahrscheinlich ein Witz, aber von Berlin war ich so etwas nun mal nicht gewohnt und egal welche Strecke ich schon probiert habe - immer das Gleiche: Gehen! Das demotiviert mich ziemlich muss ich sagen. Aber da muss ich wohl durch und eines Tages werde ich sicher immer ein kleines Stückchen weiter hoch laufen können bis ich es dann auf einmal ganz schaffe - wenn auch langsam!
Leider tat der Himmel mir nicht den Gefallen und ergoss sich in frischem Nass über mir, sondern riss auf und knallte dann auch noch mit erbarmungsloser Sonne auf mich hernieder....

Als ich dann auch noch den Bäcker auf dem Rückweg betrat, in dessen Verkaufsraum es geschätzte 90°C hatte, war es um meine Schweißdrüsen geschehen: alle Schleusen offen, ich tropfte geradezu und musste die Bäckersfrau um eine Plastiktüte für meine Brötchen-Tüte bitten, denn die Papiertüte hätte ich binnen kürzester Zeit durchgeschwitzt gehabt....

Nach knapp 5 km und 37 Minuten war ich froh, nass (aber anders als erhofft) und hungrig auf die verlockend duftenden Brötchen wieder zu Hause! Wenn das kein Neustart war....


Achja, die Antibiotika schlagen übrigens gut an. Der Borreliose-Fleck ist schon kaum noch sichtbar, das Jucken und das Hitzegefühl sind weg. Nur ein bißchen schlapp bin ich noch und ich vermisse mehr und mehr die Milchprodukte, die ich aufgrund der Antibiotika derzeit nicht zu mir nehmen darf....

Kommentare

  1. Schade, dass du in Kiel noch nicht DIE Laufstrecke für dich gefunden hast. Ich kann mir gut vorstellen, wie frustrierend es ist, auf den letzten Metern noch einmal gehen zu müssen.

    Aber immerhin hast du den Neustart gepackt - das ist doch Grund genug, um sich zu freuen und stolz auf sich zu sein!

    AntwortenLöschen
  2. Klasse, dass dein Neustart geglückt ist, wenn auch auf die beschwerliche Art. Wenn es dir vielleicht ein schwacher Trost ist: mir erging es heute ähnlich, die drückende Schwüle nach den vergangenen kalten Tagen war für mich auch nichts und dieses nasse Gefühl hatte ich auch. Ich bin aber zuversichtlich, dass es auch bei uns beiden demnächst wieder besser wird.
    Schön finde ich jedenfalls, dass du und dein Blog uns erhalten bleiben.

    AntwortenLöschen
  3. Auch Süße, manchmal muss man sich selber etwas in den Po treten ;)
    Deswegen auch das neue Layout? (wobei ich das andere so gelungen fand)

    Das so ein Zwangs-Gehen-am-Berg absolut demotiviert kann ich nur zu gut verstehen ... mh, wenn Du auf dem Berg wohnst, wäre es dann nicht vielleicht eine alternative die letzten Meter auszugehen und so den Berg zu meistern oder ist dies Strecken/Entfernungstechnisch nicht möglich? Ansonsten, immer ein wenig mehr und irgendwann biste laufend ganz oben.

    Dieses beim Bäcker stehen bei den Temperaturen kenne ich nur zu gut und das einzige was entschädigt sind dir frischen Brötchen ;)

    AntwortenLöschen
  4. Ach Jassi, das ist doch klar, dass ein neustart her muss, du hast doch bei fast allem andern auch neu gestartet. zeit geben muss man sich auch...
    bestimmt findest du noch einen schöne Strecke, aber so weitläufig wie Berlin ist Kiel nun mal nicht, bei weitem nicht so grün aber vielleicht ergibt sich ja doch noch was am Meer.

    mandy

    AntwortenLöschen
  5. Nicht mehr hadern mit dem vergangenen. Nach vorne schauen und einfach neu beginnen. Das ist der richtige Weg.
    Du wirst Deine Strecken sicher noch finden.
    Viel Glück

    AntwortenLöschen
  6. Hannes, dass es hier sicher ebenso tolle Laufstrecken gibt wie in Berlin ist sicher - mir haben sie sich bloß noch nicht erschlossen. Vielleicht eher bei dir drüben in Heikendorf? Kitzeberg? Ich werde es Mittwoch wohl mal am Schönberger Strand versuchen...

    Simone, Leidensgenossin! Hätte auch nicht gedacht, dass ich mich ein Jahr nach meinem Start fast mehr quäle als in meinem ersten jahr...

    Julia, das selber-in-den-Po-treten fällt mir aber oft so schwer, weil ich das ja von Berufs wegen sozusagen fast täglich bei anderen Menschen tue... Aber ja, das neue Layout soll ein bißchen neue Frische bringen: blau wie das Meer vor meiner Haustür! Das alte Layout war mir dann doch irgendwie zu langweilig und ich muss einfach immer mal ein bißchen rumspielen - ähnlich wie Margitta! Doch, doch - ich könnte den Berg auch hoch gehen - aber ich finde es einfach schöner, eine von Haustür zu Haustür-Stammstrecke zu haben, falls Du weißt, was ich meine!

    Mandy, danke! Ich bin selber manchmal auch viel zu streng mit mir selber - da tut es gut, von dir quasi die 'Erlaubnis' zu bekommen, dass ich mir Zeit geben darf... Man siehr selbst ja oft alles viel zu ernst... gell? Deine Worte waren Balsam auf meine Wunden!!!

    Palatino, ich suche auf jeden Fall weiter!

    AntwortenLöschen
  7. Ich denke gerade wieder daran wie ich selber angefangen habe zu laufen und mich immer mit besonderen Laeufen motivieren konnte. Klar, in Kalifornien war es wirklich einfach und das ganze Jahr ueber angenehmes Laufwetter und der Radweg am Meer entlang einfach traumhaft.

    Aber ich weiss nicht, ob ich ohne die Motivation "Mein erster Halbmarathon" und den Trainingsplan so dabei geblieben waere, jeden Morgen vor Sonnenaufgang loszulaufen.
    Immer noch geht es mir persoenlich besser mit einem festen Trainingsplan. Dann brauche ich nicht zu ueberlegen, ob und wie weit ich heute laufen soll, sondern ich tue es einfach. Vielleicht wuerde dir das auch wieder helfen? Gibt es einen besonders verlockenden/tollen Volkslauf, fuer den du trainieren koenntest?

    Mit den Laufstrecken ist das so eine Sache. Nicht an jedem Wohnort findet man schoene Hausstrecken. Hier in Florida habe ich auch in zwei Jahren noch keine direkt vom Haus aus gefunden, die mich umhauen wuerde. Man muss einfach das Beste daraus machen, denn im Prinzip geht Laufen ja doch ueberall.
    Ueber den Berg mach dir keine Gedanken. Stopp einfach deinen Garmin, wenn du gehen musst, dann spielt die Gehpause nachher gar keine Rolle mehr ;-)
    Wenn du wieder regelmaessig laeufst ist der sowieso bald gar nicht mehr so schlimm und irgendwann lachst du selber darueber.
    Ich bin mein ganzes Leben lang, solange ich in Kamen gewohnt habe, immer bei einem Berg vom Fahrrad abgestiegen, der eher ein winziger Huegel war. Und dann letztes Jahr bin ich sogar bis zum Yosemite Park hoch geradelt ohne ein einziges Mal zu schieben (aber nicht ohne Pause!) und da ist es wirklich steil.
    Alles eine Frage der Gewoehnung.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abendlicher Katerlauf

Zuallererst: Ich hatte gestern wirklich einen sehr lustigen, aber auch feucht-fröhlichen Abend! Man soll die Feste ja bekanntlich feiern wie sie fallen und getreu diesem Motto haben mein Schatz und ich gestern den herrlich-lauen Sommerabend in der Seebar direkt auf der Kieler Förde gefeiert. Es waren dabei: Jack Daniel , Aperol , Mr. Finsbury und ich glaube Herr Bacardi hat auch noch kurz vorbei geschaut.... Natürlich habe ich den einen oder anderen Gedanken daran verschwendet, dass ich wohl Schwierigkeiten haben dürfte, meinen morgendlichen Sonntagslauf zu absolvieren, aber nach einem weiteren Schluck meines neuen Liebelingscocktails "Bombay Crushed" war der Gedanke davongeschwemmt. Natürlich ging heute morgen gar nichts, wobei ich erstaunlich wenige maunzende Katerstimmen in meinem Kopf hörte. Es ging mir erstaunlich gut! Aber heute abend spürte ich die Wirkung des bösen Alkohols dann doch in meinem Körper, denn ich schnaufte auf den ersten zwei Kilometern wie ein Walross

C25k - Edition 4.6

 Nicht nachdenken müssen - dass das ein gutes Gefühl ist, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Natürlich bin ich in den letzten Jahren gelaufen. Mehr oder weniger regelmäßig. Aber es so viel passiert, seit ich hier zuletzt geschrieben habe... So vieles, das ich hier auch gar nicht ausbreiten möchte, vieles, das dazu geführt hat, dass meine Prioritäten sich verschoben haben in eine nicht gute und insgesamt ungesunde Richtung. Im Oktober habe ich Geburtstag und dieser Geburtstag markiert die Tatsache, dass ich nun echt auf die 50 zugehe. Denn mit 46 verlässt man die Mitte und bewegt sich auf den nächsten Zehner zu, oder? Ich weiß nicht, wie das passiert ist, aber so wie es passiert ist, kann und soll es für mich nicht weitergehen. Deshalb starte ich hier mal wieder einen ganz langsamen Versuch, wie damals als es so gut geklappt hat, richtig regelmäßig ins Laufen zu kommen. Mit C25k und dem Podcast von Robert Ullrey auf den Ohren. Wie 2008. Nur 15 kg schwerer. Und theoretisch in der L

…such a perfect day…

Seit Tagen hatten wir die Wettervorhersage für das Wochenende beobachtet. Und die Vorhersagen für Samstag wechselten stündlich, von Gewittern, Dauerregen, Regenschauen, Sonnenschein mit 10-%iger Regenwahrscheinlichkeit war alles dabei und machte uns zunehmend Angst. Aber auch die Hitze, die wir in der letzten Woche hier hatten, machte mir nicht gerade Freude und Sorgen bezüglich der Hitzetauglichkeit meines Kleides. Am Freitag abend trudelten alle unsere Freunde und unsere Familien bei uns ein, wir grillten im Garten,  bei herrlichen 25°C saßen wir bis in die Dunkelheit zusammen und ein netter Nachbar kredenzte uns zum Abschluss eine feurige Überraschung: Am nächsten Morgen begleiteten meine beiden liebsten Freundinnen Ilka und Inga mich zum Friseur, wo aus meinen Spaghettihaaren eine ansprechende Brautfrisur kreiert werden sollte: Angenehme Temperaturen hatten sich nach dem nächtlichen Regen breit gemacht, aber die Wolken rissen pünktlich auf als ich meinen Bräutigam am Fähranleger Be