Direkt zum Hauptbereich

Tag 19: Ein Buch, das Du immer schon mal lesen wolltest

Es gibt in meinem Bücherregal ein ganzes Bord voll mit Büchern, die ich noch lesen will. Aus diesen habe ich nun eines ausgesucht, das dort schon lange steht, das ich immer wieder in die Hand nehme, aber irgendwie nie der richtige Zeitpunkt für dieses Buch da zu sein scheint.

Inhaltangabe von amazon.de:
Das Buch ist natürlich eine Frechheit. Das war nicht anders zu erwarten bei einem Autor, der bundesrepublikanische Bildungszustände mit seinem Erfolgsroman Der Campus dem Gelächter preisgegeben hat. Das Buch ist natürlich nicht die Frechheit, als die es daherkommt. Das ist heute nicht mehr zu erwarten, wo demonstrative Unbildung als ausgesprochen telegen gilt ("Hier wird Sie geholfen!").Bildung, lautet das Credo derer, die dazugehören, kann man ja nicht lernen, man muss sie erwerben. Mühsam. Ein Leben lang: Klavier mit vier, humoristisches Gumminasium mit Griechisch und Latein, Tanzstunde, Auslandsstudium. Am Ende sagt man dann Sätze, die alle klingen wie bei Schwanitz: "Wie Sie wissen, ist der Strukturalismus nur ein verkappter Neukantianismus." Aber wichtig ist, wie man auf so einen Partysatz zu reagieren hat, um als gebildeter Mensch zu gelten. Zum Beispiel kann man guten Gewissens "ein Geräusch verursachen wie eine Kuh, die zu muhen anhebt, aber es sich dann anders überlegt".

Landläufige Bildung in Europa ist ja keineswegs allumfassend. Die Zahl der Themen und Gegenstände, über die es Bescheid zu wissen gilt, ist überschaubar. Ihnen widmet Schwanitz die erste Hälfte des Bandes: Literatur, Kunst, Musik, Philosophie, Ideologien pointiert, witzig und äußerst erhellend dahingeplaudert. Der eigentliche Kern aber ist der zweite Teil, der sich damit beschäftigt, das im ersten Teil erworbene Wissen strategisch richtig und eben "gebildet" anzuwenden.

Schwanitz dürfte viel diskutiert werden (kaufen, lesen und -- gebildet -- mitreden!), aber der Band reflektiert ungeachtet der Ironie durchaus ein wichtiges Thema: Was ist Bildung? --Michael Winteroll


Pressestimmen


"Lernen Sie 'Bildung - alles, was man wissen muss' von Dietrich Schwanitz auswendig. Anschließend sind Sie so schlau, wie Sie aussehen." (Mens Health )

"Es macht Spaß, Schwanitz zu lesen. Und man lernt eine Menge dabei." (Ulrich Greiner, Die ZEIT )

"Eine Blitztour durch Geschichte und Literatur, Kunst und Weltbilder" (Der Spiegel )

Vielleicht ist dieses Buch auch eher was für den Nachttisch, das man immer mal wieder zur Hand nimmt, nebenbei immer mal ein Kapitelchen liest... vielleicht sollte ich es mal so versuchen...

Kommentare

  1. Mich würde ja noch interessieren, warum Du dieses Buch lesen willst? Willst Du etwas Neues lernen oder interessiert es Dich einfach, was der Schwanitz da so alles als "Bildung" bezeichnet? Ich jedenfalls konnte diesem Buch nichts abgewinnen, nachdem ich es quasi als "Pflichtelktüre" (als ehem. Schwanitz-Studentin) gelesen habe. Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch immer noch verkauft bzw. gelesen wird.

    AntwortenLöschen
  2. Es ist eine Mischung aus beidem... Einerseits interessiert es mich, was der Mann meint, was zur 'Bildung' in Deutschland denn angeblich dazu gehört - andererseits gibt es sicher Lücken, die ich auffüllen kann, um hier und da ein bißchen glänzen zu können... kann ja nicht schaden... ;-)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

C25k - Edition 4.6

 Nicht nachdenken müssen - dass das ein gutes Gefühl ist, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Natürlich bin ich in den letzten Jahren gelaufen. Mehr oder weniger regelmäßig. Aber es so viel passiert, seit ich hier zuletzt geschrieben habe... So vieles, das ich hier auch gar nicht ausbreiten möchte, vieles, das dazu geführt hat, dass meine Prioritäten sich verschoben haben in eine nicht gute und insgesamt ungesunde Richtung. Im Oktober habe ich Geburtstag und dieser Geburtstag markiert die Tatsache, dass ich nun echt auf die 50 zugehe. Denn mit 46 verlässt man die Mitte und bewegt sich auf den nächsten Zehner zu, oder? Ich weiß nicht, wie das passiert ist, aber so wie es passiert ist, kann und soll es für mich nicht weitergehen. Deshalb starte ich hier mal wieder einen ganz langsamen Versuch, wie damals als es so gut geklappt hat, richtig regelmäßig ins Laufen zu kommen. Mit C25k und dem Podcast von Robert Ullrey auf den Ohren. Wie 2008. Nur 15 kg schwerer. Und theoretisch in d...

Autsch in Variationen

Die erste Autsch-Variation, die ich heute hier besprechen möchte, spielt sich in allen Körperregionen ab. Insbesondere wird sie aber bemerkbar am Morgen kurz nach dem Aufwachen bevorzugt in Körperregionen, die ansonsten eher selten genutzt bzw. derart überreizt werden. Im Allgemeinen spricht man von dieser Erscheinungsform des Autsch wohl von Muskelkater, die mir aber am Wochenende nach Benutzung verschiedenster Malerrollen, Pinseln, Leitern etc. als Betrachtungsweise eher schwerfiel. Leiterauf, Leiterab, Malerrolle über den Kopf schwingen, rechts schwingen, links schwingen - im Grunde ist es nichts anderes als eine besondere Form des Aerobics und Krafttrainings. Schweiß ist bei den unsagbar schönen Temperaturen draußen dann drinnen natürlich auch geflossen, wieviele Streichkilometer ich zurückgelegt habe, kann ich allerdings nicht ermessen, lediglich von 3 1/2 fertigen Zimmern kann ich berichten. Der halbe Flur fehlt noch und die Küche wird erst tapeziert und gestrichen, wenn der Flie...

Eislaufen

Kann mir mal einer sagen, was das soll? Da hatte ich heute die tolle Idee mal in den Wald zu fahren um dort zu laufen, da muss ich feststellen, dass alle Wege noch komplett vereist sind. Alles frei, kein Fetzen Schnee mehr zu sehen und ausschließlich die Wege sind noch komplett gefroren. Aber nun war ich schon mal da, also nahm ich die Herausforderung zum Crosslauf an. Immer schön neben den Wegen her, im knöcheltiefen Laub. Wenn das nicht hilft, um die Beine mal ordentlich hoch zu heben. Natürlich bin ich wahnsinnig langsam und muss auch mal wieder in die Büsche verschwinden - wird das jetzt zur Gewohnheit? Find' ich ja gar nicht gut... Etwas besser geht es als ich am Ufer des Tegeler Sees anlange. Doch was ist das? Als ich das Handy aus der Tasche nehme, um ein paar Fotos zu machen, sehe ich die SMS von einer Freundin, die mich daran erinnert, dass wir zum Mittag essen verabredet sind... Na, dann aber die Beine in die Hand genommen, die Strecke ein bißchen abgekürzt, Auto nach kur...