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Ganz ich

Wie erwartet war auch die letzte Woche stressig und ich bin nach meinem bereits beschriebenen Lauf vom Montag nur noch am Donnerstag in Paderborn dazu gekommen, eine Runde zu laufen. Den Donnerstag vormittag hatte ich mehr oder weniger frei, was momentan nur heißt, dass ich mir die freie Zeit, die ich habe, selbst einteilen kann, wann ich die Vor- und Nachbereitungen erledige und wann ich mal Zeit habe zu duschen oder wenn möglich einen Lauf zu integrieren. Hier habe ich mir die Zeit also einfach genommen, auch wenn mir tausend Sachen im Kopf herumschwirrten, die ich auch die ganze Zeit des Laufes nicht wirklich abschütteln konnte.
Ich lief natürlich auch wieder viel zu schnell los, noch dazu an einer Hauptverkehrsstraße bis ich dann zu den vom Rezeptionschef versprochenen Fischteichen kam. Vielleicht hab' ich den Teich auf der falschen Straßenseite ausgewählt oder so, aber die Runde um den Teich war definitv nicht die versprochenen 2km lang... Insgesamt brachte ich es inklusive Hin- und Rückweg gerade mal auf 4,34 km in 33:31 min. Gehpausen mussten wieder eingelegt werden, weil ich zu schnell war, Seitenstiche waren der Wegbegleiter und ich fühlte mich überhaupt nicht wohl... ätzend!
Freitag tobte ich dann mit einer Kollegin über die Autobahn wieder zurück nach Berlin, aber als ich zu Hause war, wurde es 1. schon gerade dunkel, 2. waren meine Schwägerin und Freund (gerade von einem 2-jährigen Kanada-Arbeits-Aufenthalt zurückgekehrt) zu Besuch und 3. hatte ich das dringende Bedürfnis, mich zu betrinken, was mir dann mit einer 3/4 Flasche Weißwein zumindest auch ansatzweise gelang.
Erst gestern ging es dann wieder los und dies ungewöhnlicherweise, weil mein iPod shuffle Zicken machte, ganz ohne Musik.... Was soll ich Euch sagen? Es war herrlich! Ich hatte beim Laufen endlich mal wieder das Gefühl, ganz ich zu sein. Nur der Takt der Füße auf dem Boden, das Piepen meines Forerunners, wenn er mir sagen will, dass ich zu schnell bzw. zu langsam laufe, das Geräusch meines Atems. Und endlich konnte ich einmal wieder meine Strecke über 5,8 km durchlaufen, ohne Gehpausen einlegen zu müssen, ohne Seitenstiche zu verspüren. Ein kleiner ca.3-jähriger Junge ruft seiner Mutter entgegen als er mich sieht: "Guck mal, Mami, da kommt ein Sportler!" Herrliche kleine Erlebnisse und vor allem Geräusche eines tollen Laufes. Die Musik, die ich zuletzt auf meinem iPod zum Laufen hatte, hat mich wohl so sehr gepusht, dass ich immer wieder zu schnell angegangen bin, nicht mehr auf mich gehört habe, was sich natürlich schleunigst gerächt hat.
Am liebsten würde ich jetzt wieder loslaufen, bin allerdings in Castrop-Rauxel, es ist bereits dunkel und ich sitze noch immer im Seminarraum und habe bis eben den morgigen Seminartag mit meinem Kollegen vorbereitet... uff!
Vielleicht schaffe ich es aber morgen rechtzeitig von hier ins Gerry Weber Hotel nach Halle zu kommen, so dass ich dort morgen vor Anbruch der Dunkelheit noch ein bißchen die Hufe schwingen kann. Wär so schön, ganz ohne Musik! Drückt mir die Daumen!

Kommentare

  1. Was für ne Reiserei. Wünsche Dir schöne musiklose Läufe und die meisten Seminarräume mit Tageslicht. Ich hasse Seminarräume ohne Tageslicht.

    Grüße

    Anja

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  2. Ich weiss schon, warum ich immer ohne Musik laufe ;-)

    Ansonsten kann ich das, was du schreibst sehr gut nachvollziehen. In besonders stressigen Phasen versuche ich ganz besonders, mir durch das Laufen nicht noch zusätzlichen Stress zu machen. Klappt es, ist es gut, klappt es nicht ist es auch nicht zu ändern.

    Viele Grüße
    Ralf

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  3. Das klingt zum Knuuuutschen schön! Ich freue mich wahnsinnig für und mit Dir über Deinen letzten Lauf und natürlich sind meine Daumen für heute gedrückt. Manchmal muss es kein großes Equipment haben um einfach glücklich zu sein, um einfach nur leicht und locker laufen zu können … herrlich!

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  4. Die Daumen sind gedrueckt!
    Aber sag mal, man kann doch auch im Dunkeln laufen...

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