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Fenstergucken und 'Hallo'

Heute war einer dieser Tage.... irgendwie lief er nur so dahin... zwischen all' den alltäglichen Aktivitäten, die durchzuführen sind, wenn ich denn mal zu Hause bin, stand heute auch noch die Quartals-Umsatzsteuer-Voranmeldung auf dem Programm.... und vierteljährlich grüßt das Murmeltier! Meistens drücke ich mich erstmal mit allerlei Haushalts-Aktivitäten davor, bevor ich dann immer währenddessen feststelle, dass es ja eigentlich doch nicht so schlimm ist. Naja, wie das halt so ist mit solchen Tätigkeiten...

Den Nachmittag habe ich dann mit dem absolut genialen Buch 'Verblendung' von Stieg Larsson verbracht. Hatte schon so viel von seinen Büchern gehört, dieser Band stand schon seit Monaten in meinem Regal und wartete darauf gelesen zu werden, bekam nun eine höhere Priorität, da seit letzter Woche der Film im Kino läuft, den ich gerne sehen will, es aber nicht mag, wenn ich vorher das Buch nicht schon gelesen habe. So wurde dieser toll geschriebene Thriller also seit Freitag abend verschlungen. Was soll ich sagen? Ich hatte mir die Belohnung heute nachmittag verdient, fand ich und: ich muss morgen unbedingt den zweiten Band kaufen!!! An alle, die diese Bücher bisher noch nicht gelesen haben oder zweifeln, es zu tun: Lesen!
Nachdem die letzte Seite umgeschlagen war, beschlich mich diesmal nicht, wie so oft, wenn ich ein Buch ausgelesen habe, das lesie Gefühl von Melancholie und Abschied, sondern Tatendrang machte sich in mir breit. Ich wollte raus, laufen, Leben spüren, sofort!

Es war schon 18:45 Uhr und ich muss zugeben, dass ich derzeit noch gar nicht so richtig ein Gefühl dafür habe, wann es dunkel wird, aber es dämmerte irgendwie bereits. Also nicht lang gezögert und los!
Und endlich gab es ihn mal wieder: einen Lauf der Superlative! Ich fühlte mich stark, schnell, groß, der Atem lief ruhig und die Kulisse an der Förde war einmal: die Dämmerung umschlang langsam das Wasser, die Lichter spiegelten sich orange im blank daliegenden Wasser und ich hätte juchzen können vor Freude!
Heute war ich einmal völlig in meinen Lauf versunken, ignorierte die vielen entgegen kommenden Läufer (so viele waren unterwegs heut' abend), wollte einfach nicht aus meiner Trance gerissen werden und schmeiße all' denen hiermit ein nachträgliches virtuelles Läufer-'Hallo' hinterher! Heute war ich einfach mal ganz bei mir!
Bei der Rückkehr in mein Wohngebiet betrieb ich eins meiner liebsten Spielchen des Herbstes: Fenstergucken! Ich liebe es, abends die Lichter in den Fenstern der Häsuer zu sehen, zu erkennen, wer welche Bilder an den Wänden hat, Menschen an Küchentischen sitzen sehen, Lampen, die ihr gemütliches Licht nach draußen tragen. Ein bißchen die Verheißung der Gemütlichkeit und Wärme, die einen drinnen erwartet, wenn man gerade draußen unterwegs ist - auch das ist für mich Herbst!

Kommentare

  1. Oh – ich habe die Bücher auch verschlungen. Da gibt es nur eines: die beiden anderen kaufen und direkt hintereinander weglesen. Auf den Film bin ich sehr gespannt, vor allem, wie sie die Hauptfigur darstellen …

    Grüße
    Gerhard

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  2. Zuerst einmal kann man dich nur zu deinem Lauferlebnis beglückwünschen. Solche Läufe sind es die das Laufen so unvergleichlich machen!
    Und zum Zweiten : Geht uns genauso!Wenn wir im Winter abends notgedrungen unsere Kilometer auf dem Horeb erlaufen müssen (einer der Hügel auf denen Pirmasens erbaut wurde) schauen wir auch gerne in die Fenster. Man kann so vieles entdecken, Geschichten erahnen, fast wie im Kino.

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  3. Mit der Dämmerung und folgenden Dunkelheit bin ich auch noch nicht wieder so vertraut - ich finde es wird unheimlich rasch dann dunkel.

    In andere Wohnungen gucken, mach ich auch gerne und dabei beschleicht mich immer latent ein schlechtes Gewissen weil ich damit in die "Privatsphäre" andere eindringe - wobei jedem ist es freigestellt Gardinen zu nutzen.
    Klingt nach einem tollen Lauf :)

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  4. Ich gestehe: Ich bin auch Fensterguckerin;-)

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